Komoren – Malariabekämpfung

Mit Tee der Artemisiapflanze die Krankheit überwinden

Ausgangslage

Am nördlichen Ausgang der Strasse von Mozambik gelegen, bilden die Komoren einen Inselstaat im Indischen Ozean. Die Sozialfürsorge und das Gesundheitswesen weisen erhebliche Lücken auf. 2016 hatte das Land 27 Ärzte pro 100'000 Personen. Zum Vergleich: Die Schweiz hat eine Versorgungsdichte von 430 Ärzten pro 100'000 Personen. (Quelle: CIA World Factbook - Version Januar 1, 2020).
Aus diesem Grund führt PartnerAid Schweiz dort ein Projekt im Gesundheitsbereich.

Das Artemisia Projekt

Fragt man in der Schweiz ein Kind, welches das gefährlichste Tier sei, lautet die Antwort meistens Löwe, Schlange oder Hai. Doch in Wahrheit ist der Feind viel kleiner. Das Tier, das vielen Menschen den Tod bringt, ist die Malariamücke. Malaria ist eine Krankheit, die ein gravierendes Problem darstellt. Medikamente sind gerade für die ärmeren Bevölkerungsschichten unbezahlbar, zudem sind die wachsenden Resistenzen problematisch. Die Pflanze Artemisia annua anamed enthält nebst dem wertvollen Artemisinin weitere Wirkstoffe gegen Malaria. Gemäss einer unabhängigen amerikanischen Studie wurde bewiesen, dass diese Pflanze wirksamer und zudem kostengünstiger ist als die Medikamente gegen Malaria. Zudem ist trotz der langjährigen Anwendung der Pflanze noch keine Resistenz bekannt. In unserem Projekt kultivieren wir diese Pflanze in Zusammenarbeit mit lokalen Bauern.

Coaching und Sensibilisierung

Durch Aus- und Weiterbildung lernen die Bauern, die Bodenqualität zu verbessern und natürliche Schädlingsbekämpfungs-Mittel anzuwenden. Die Pflanze wird vegetativ vermehrt.

Nach der Ernte werden die Blätter zu Pulver verarbeitet, welches von den Betroffenen für einen kleinen Betrag gekauft werden kann. Weitere Ziele sind die Ausbildung des medizinischen Personals, sowie die Aufklärung der Bevölkerung über diese Möglichkeit, günstig Malaria zu behandeln.

Kurzfilm

Überblick der Projektarbeiten auf den Komoren

Video

Anita Ruinelli

Sekretariat und Newsletter

«Es ist einfach, die Not anderer Menschen zu übersehen. Es ist schwierig wirklich konstruktiv zu helfen. Für das braucht es Menschen, die unter anderem grosses interkulturelles Verständnis haben und Stärke, sich Missständen entgegenzustellen.»